So ein Kurzurlaub lohnt sich! Vier Tage den täglichen Trott verlassen und alles hinter sich lassen! Vier Tage Rüdesheim und Umgebung, vier Tage am Rhein sitzen und die Seele baumeln lassen, vier Tage Wandern durch die Weinberge des Rheingaus – und ich bin ein anderer Mensch. Sollte ich viel öfters machen.
Am ersten Tag waren wir unterwegs oberhalb von Rüdesheim. Die Weinberge in langen Serpentinen hoch zum Niederwalddenkmal, einem deutschen Nationaldenkmal aus dem Jahr 1883, welches nur so vor Nationalismus strotzt und mir inhaltlich zuwider ist. Aber landschaftlich war der Weg wunderbar und der Blick auf den Rhein ist einfach fulminant!
Grotesk für mich als Österreicherin: Die nicht mal 300 Meter hoch zum Denkmal fährt eine Gondelbahn. Bis 1914 ging da sogar eine Zahnradbahn hoch. Heute ist es eine Gondelbahn und die Architektur der Talstation erzählt davon, dass es sich um einen wahren Tourismusmagneten handeln muss. Im März war es allerdings noch ruhig und die Gondelbahn außer Betrieb.
Wir sind zu Fuß hochgelaufen. Ist doch viel schöner! Außerdem haben es unsere großen Hunde geliebt, frei rennen zu können, weil kaum Menschen unterwegs waren, die uns ängstlichen Blickes begegnet sind.
Oben angekommen dann dieser grandiose Blick auf einen blauen Rhein und die gegenüberliegende Landschaft.
Am nächsten Tag, Ortswechsel. Wir fuhren wir mit dem Auto ein paar Kilometer weiter nach Assmannshausen, einem eigentlich entzückenden Örtchen. Die Weinberge hier sind steiler und bergiger. Assmannshausen als Ort wirkt ein wenig beengt, regelrecht bedrängt von den Weinbergen und dem Rhein. Dazu kommt, dass durch den Ort auch noch alle paar Minuten ein Zug donnert. Als Ort muss Assmannshausen wohl schon bessere Zeiten erlebt haben. Die vielen Fachwerkhäuser erzählen von einer besseren Vergangenheit.
Aber auch hier von den Weinbergen aus dann fulminante Blicke auf den breiten Strom, auf die vielen unterschiedlichen Schiffe und Boote, auf weitere Orte am Rhein und auf verfallene Burgen.
Was sich mir allerdings nicht erschlossen hat:
Warum schimmerte der Rhein, von den Rüdesheimer Weinbergen aus betrachtet, in Blau, während er am nächsten Tag von den Assmannshausener Weinbergen aus eine braune Farbe hatte? Es war immer das gleiche Wetter. Blauer Himmel mit Sonnenschein. Dazwischen kein Sturm oder Regen. Aber vielleicht kann mir das ja eine LeserIn erklären.
Rochus Gratzfeld meint
Passt gut zu deinem Artikel:
http://dorfzeitung.com/archives/44037